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Mäthes

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Montag, 8. März 2010, 11:08

Oscarverleihung 2010

Hollywood (dpa) - Der Österreicher Christoph Waltz hat den Oscar als bester Nebendarsteller gewonnen.



Der 53-Jährige erhielt die Auszeichnung in der Nacht zum Montag für seine Rolle als charmant- zynischer SS-Offizier in Quentin Tarantinos Nazi-Satire "Inglourious Basterds". Waltz hat mit dieser Rolle den internationalen Durchbruch geschafft: Im Mai 2009 gewann er die Goldene Palme in Cannes, im Januar dieses Jahres dann den Golden Globe.

"Dies ist ein Über-Bingo", sagte der sichtlich gerührte Schauspieler. Mit tränenerstickter Stimme dankte Waltz dem gesamten Filmteam, vor allem aber Regisseur Tarantino. "Ich werde Dir niemals genug danken können. Aber ich kann damit jetzt beginnen", betonte er in seiner kurzen Dankesrede, nachdem ihm Vorjahresgewinnerin Penélope Cruz die erste Statue des Abends überreicht hatte.

Die Show zur 82. Verleihung der Oscars im Kodak Theater in Hollywood moderierten die Schauspieler Alec Baldwin und Steve Martin. Sie brachten gleich zu Beginn das vor vielen Superstars strotzende Publikum mit geistreichen Witzen zum Lachen. Besonders Meryl Streep bekam ihr Fett weg; sie ist die Schauspielerin mit den meisten Nominierungen - "in meinen Augen: die meisten Niederlagen", scherzte Martin.

Für eine Sensation sorgte Kathryn Bigelow: Als erste Frau hat die US-Regisseurin mit ihrem Irak-Kriegsdrama "The Hurt Locker" den Regie-Oscar gewonnen.

Die kleine Independent-Produktion wurde zudem als bester Film ausgezeichnet und stach somit in beiden Königskategorien den Hollywood-Blockbuster "Avatar" von James Cameron aus. Insgesamt gewann "The Hurt Locker" ("Tödliches Kommando") sechs Oscars, "Avatar" kam auf drei Trophäen - beide waren neunmal nominiert. Die deutschen Hoffnungen auf Oscar-Ehren wurden enttäuscht: Der in zwei Kategorien nominierte Film "Das weiße Band" von Regisseur Michael Haneke ging leer aus.

Das Rennen zwischen "The Hurt Locker" und "Avatar" war das zwischen David und Goliath: "Avatar" kostete 500 Millionen Dollar und spielte 2,5 Milliarden Dollar ein - er ist der erfolgreichste Film der Geschichte; "The Hurt Locker" kostete hingegen gerade einmal 15 Millionen Dollar und war an den Kinokassen kein großer Erfolg, doch landete er bei den Kritikern einen Volltreffer - und schrieb Geschichte. Erst dreimal zuvor war eine Frau für die beste Regie nominiert: Sofia Coppola mit "Lost in Translation" (2003), Jane Campion mit "Das Piano" (1993) und Lina Wertmüller mit "Sieben Schönheiten" (1975). Bigelow gewann als erste Frau und stach damit ihren Ex-Mann Cameron aus. Der hatte 1998 mit "Titanic" elf Oscars gewonnen, diesmal blieb es bei drei Statuen für Kameraführung, Ausstattung und Spezialeffekte.

"Das weiße Band" war als deutscher Beitrag mit vielen Vorschusslorbeeren in das Rennen um den Oscar für den "besten nicht- englischsprachigen Film" gegangen. Die Trophäe holte jedoch der Thriller "El Secreto de Sus Ojos" (Das Geheimnis Deiner Augen) aus Argentinien. Auch in der Kategorie beste Kameraführung ging "Das weiße Band" leer aus. Kameramann Christian Berg unterlag mit seinen eindrucksvoll-hypnotischen Schwarz-Weiß-Bildern der schwelgerischen Bilderwelt von "Avatar", die sein Kollege Mauro Fiore einfing.

In die Oscar-Liste der besten Hauptdarsteller schrieben sich erstmals Jeff Bridges und Sandra Bullock ein. Der 60-jährige Bridges erhielt die goldene Statue für seine Rolle als abgehalfterter Country-Sänger in dem Film "Crazy Heart". Bridges, der bereits zum fünften Mal nominiert hat, war überwältigt und bedankte sich überschwänglich. Bullock würdigte einzeln ihre Konkurrentinnen - darunter Helen Mirren und Meryl Streep - und bedankte sich unter vielen Tränen der Rührung. Die 45-Jährige bekam den Oscar für die Darstellung einer Mutter aus der Oberschicht, die einen obdachlosen, schwarzen Jungen in ihrer Familie aufnimmt und ihn zum Football-Profi macht. Erst am Abend zuvor hatte sie den Schmähpreis "Goldene Himbeere" als schlechteste Schauspielerin für ihre Darstellung als aufdringliche Verliebte in der Komödie "Verrückt nach Steve" erhalten.

Beste Nebendarstellerin wurde die schwarze US-Schauspielerin Mo'Nique für ihre Rolle als gewalttätige Mutter in dem Sozialdrama "Precious - Das Leben ist kostbar". Zuvor war "Precious"-Autor Geoffrey Fletcher bereits für das beste adaptierte Drehbuch geehrt worden; der Film basiert auf dem Roman "Push" von Sapphire.

Bei der 82. Oscar-Verleihung gab es außerdem zwei Trophäen für den Zeichentrickstreifen "Up" (Oben): Er wurde von den Mitgliedern der Academy of Motion Picture Arts and Sciences zum besten Animationsfilm gewählt und für die beste Originalmusik ausgezeichnet.

Bei der 82. Oscar-Gala in Hollywood wurden folgende Preise vergeben:
ster Film: "The Hurt Locker", Produktion Kathryn Bigelow, Mark Boal, Nicolas Chartier, Greg Shapiro
Hauptdarstellerin: Sandra Bullock, "The Blind Side"
Hauptdarsteller: Jeff Bridges, "Crazy Heart"
Nebendarstellerin: Mo'Nique, "Precious"
Nebendarsteller: Christoph Waltz, "Inglourious Basterds"
Regie: Kathryn Bigelow, "The Hurt Locker"
Nicht-englischsprachiger Film: "El Secreto de Sus Ojos", Argentinien
Adaptiertes Drehbuch: Geoffrey Fletcher, "Precious" nach dem Roman "Push" von Sapphire
Original-Drehbuch: Mark Boal, "The Hurt Locker"
Kamera: Mauro Fiore, "Avatar"
Schnitt: Bob Murawski und Chris Innis, "The Hurt Locker"
Ausstattung: Rick Carter, Robert Stromberg und Kim Sinclair, "Avatar"
Kostümdesign: Sandy Powell, "The Young Victoria"
Ton: Paul N.J. Ottosson und Ray Beckett, "The Hurt Locker"
Ton-Schnitt: Paul N.J. Ottosson, "The Hurt Locker"
Maske: Barney Burman, Mindy Hall und Joel Harlow, "Star Trek"
Spezial-Effekte: Joe Letteri, Stephen Rosenbaum and Andrew R. Jones, "Avatar"
Original-Filmmusik: Michael Giacchino, "Up"
Original-Song: Ryan Bringham und T Bone Burnett, "The Weary Kind" aus "Crazy Heart"
Kurzfilm: Joachim Back und Tivi Magnusson, "The New Tenants"
Animationsfilm: Pete Docter, "Up"
Animations-Kurzfilm: Nicolas Schmerkin, "Logorama"
Dokumentarfilm: Louis Psihoyos und Fisher Stevens, "The Cove"
Kurz-Dokumentarfilm: Roger Ross Williams und Elinor Burkett, "Music by Prudence"

Babsi

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Montag, 8. März 2010, 11:25

Also dafür, dass Avatar so hoch gelobt und bejubelt wurde, haben die aber bei den Oscars schlecht abgeschnitten.

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