Herrensitzung fiel ins Wasser
Kaum ein Narr wollte das Programm sehen
Von WALTER HARDY & JESSICA BACKHAUS
Im vergangenen Jahr hatte die Herrensitzung der KC Hillije Jonge schon für Schlagzeilen gesorgt. Weil ein paar junge Damen ziemlich nackt über Tische und Stühle tanzten. Daraufhin war im Maritim Schluss mit lustig.
Man zog um in die Aula der Jugenddorf-Christopherusschule. Mit katastrophalen Folgen: Kurzfristig musste die Herrensitzung abgesagt werden, weil kaum ein Narr sich für das Programm (darunter die Funky Marys, de Boore, das Stadtsoldatencorps TV Eiche, das Tanzcorps Kölner Rheinveilchen, die Mundartgruppe Köbes, „Der lustige Rheinländer“ und natürlich das obligatorische Nummerngirl) interessierte.
Einige wenige Königswinterer, die pünktlich zum Sitzungsbeginn um 16.11 Uhr vor der Aula erschienen, waren entsetzt. Ohne jegliche Dekoration und andere Jecke lag der Saal im Stockdunkeln.
Hillije-Jonge-Literat Guido Hoffmann dazu im EXPRESS-Gespräch: „Wir hatten für die Sitzung bis vergangenen Dienstag nur etwa 90 Karten verkauft.“ Zu den Gründen für den schlechten Verkauf kann auch der Literat nur Vermutungen anstellen: „Vielleicht hat der frühe Termin oder der Umzug vom Hotel Maritim in die Aula die Gäste abgehalten.“
Zu diesen Gästen hätte auch Heinrich Limbach, „De Hein vom Rhein“, gehört: „Eine Unverschämtheit, so kurzfristig eine Sitzung abzusagen. Vor lauter Frust sind wir dann mit einigen Freunden nach Bonn ins Sudhaus gefahren. Und jetzt müssen wir auch noch unserem Geld hinterherlaufen.“
In Sachen Geld hatten die Hillije Jonge hingegen eine Menge Glück. Guido Hoffmann: „Zum Glück für uns pflegen wir mit den bei uns auftretenden Kräften einen extrem guten Kontakt. So haben uns die meisten die fällige Konventionalstrafe erlassen.“ Ansonsten hätte der KC die Sitzung mit 100 Mann stattfinden lassen müssen. Hoffmann: „Das hätte uns dann um die 6000 oder 7000 Euro gekostet. So sind wir noch einmal mit einem blauen Auge und ein paar Hundert Euro Kosten davongekommen.“
Ob und wie es mit der Königswinterer Herrensitzung im nächsten Jahr weitergeht, ist unklar. „Darüber müssen wir noch im Vorstand diskutieren“, so Guido Hoffmann. Übrigens: Alle, die die 22 Euro Eintrittsgeld noch nicht erstattet bekommen haben, können sich gerne mit Guido Hoffmann in Verbindung setzen.